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Das Curriculum Philosophy for Children (P4C)

Ausgehend von Matthew Lipman, dem Pionier der Kinderphilosophie und Autor des Curriculums Philosophy for Children (P4C), ist Philosophie nicht nur eine Lehre, sondern auch eine Tätigkeit. (Siehe auch Wittgenstein).

Philosophie verbindet Theorie und Praxis. In diesem Sinne kann die Klärung der Gedanken und die Förderung der Denkfähigkeiten auch Einfluss auf die Praxis nehmen. Reflexives Denken als Aktivität beinhaltet eine Reihe von intellektuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Um diese selbstverständlich anwenden zu können, bedarf es kontinuierlichen Übens. Durch den Prozess des Philosophierens kann man die Schulklasse dazu in eine „community of inquiry“ (Forschergemeinschaft), verwandeln.

In dieser „community of inquiry“ (Forschergemeinschaft) kann einer auf die Ideen des anderen aufbauen. Jeder lehrt den anderen, das setzt gegenseitigen Respekt und Achtung vor den Beiträgen jedes Einzelnen aus der Gruppe voraus. Es verlangt Offenheit für verschiedene Perspektiven und Ansichten, für unterschiedliche intellektuelle Stile und für das Einbringen der Erfahrung jedes Einzelnen, aber auch die Fähigkeit, Argumente zu überdenken und zu korrigieren. Daher ist es notwendig, eine vertrauensvolle Atmosphäre aufzubauen, die einen philosophischen Dialog erlaubt.

In dieser Hinsicht erleben die SchülerInnen in der „community of inquiry“ (Forschergemeinschaft) wie es in einem Umfeld von gegenseitigem Respekt ist, einen disziplinierten Dialog zu führen und gemeinsam, frei von Willkür und Manipulation, zu forschen und zu untersuchen. So ein Modell erlaubt es einerseits seinen eigenen Standpunkt und seine Meinung zu vertreten und andererseits Werte und Verfahrensweisen, die Kern des Ökologiekonzeptes sind, kennen zu lernen: die Wechselbeziehungen zwischen allen Teilen, die für das Gleichgewicht des Ganzen notwendig sind, der Bewahrung dessen, was von Wert ist und die Auseinandersetzung mit Veränderungen, die Denken im Sinne des Modells der nachhaltigen Entwicklung erfordert. Ein Denken, das Natur und Umwelt respektiert, sozial gerecht ist und sich mit dem Planeten als Ganzes und mit den zukünftigen Generationen auseinandersetzt.

Ein philosophischer Dialog in diesem Sinne erfordert Praxis und, eingebettet in den Dialog, das Üben einer großen Zahl von Denkfähigkeiten. Zum Beispiel: Die Gründe für unsere Meinungen angeben lernen, Vergleiche zwischen unserem Denken und unserer Erfahrung anstellen, offen sein, um unsere Urteile zu korrigieren, über die Voraussetzungen, von denen wir ausgehen und über Konsequenzen nachdenken, beim Urteilen versuchen, alle Möglichkeiten einer Situation in Betracht zu ziehen, Fragen und Hypothesen formulieren, Konzepte klären, Logik, als Kriterium verwenden. etc.
 
Ein philosophischer Dialog ist kein Wettbewerb und er impliziert auch nicht das Festhalten an den Meinungen von anderen Personen. Es geht darum, sich selbst treu zu bleiben und nicht einfach Meinungen zuzustimmen. Vielmehr geht es um das gemeinsame Klären von Fragen, die in der Gruppe aufgeworfen werden, um das Untersuchen von Konzepten, um das Beispiele suchen, um das Aufnehmen von Beweisen, das Verwenden von guten Begründungen etc. Viele Fähigkeiten und Fertigkeiten werden gebraucht, wenn es darum geht, in der Praxis alle Zusammenhänge in Betracht zu ziehen, um Entscheidungen zu treffen.
 
Das Curriculum Philosophy for Children ist reich an philosophischen Inhalten, es bezieht die Natur und die Beziehungen zwischen Mensch und Natur als wesentlich mit ein. Die Fragen sind speziell in Manuals ausgearbeitet, das Programm bietet: eine philosophische Geschichte für SchülerInnen, Kio and Gus, und ein Lehrerhandbuch, Wondering at the world.
Es richtet sich an die mittlere Grundschule (Kinder zwischen 8-10 Jahre). Angeregt von diesem Programm sind auch viele Themen und philosophische Übungen in ECODIALOGO entstanden. Um diese angebotenen Aktivitäten zu bereichern, stellen wir auch einige Übungen aus dem Lehrerhandbuch Wondering at the world vor.

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