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Philosophie und Umweltbildung

ECODIALOGO
soll Mittel und Quellen anbieten, mit denen der gemeinsame, kritische, kreative, bedeutungsvolle und reflexive Dialog mit Schülerinnen und Schülern im Kontext der Umweltbildung gefördert werden kann.
 
Um in den Schulen Umweltfragen aufzuwerfen, ist ein spezifisches Wissen über die Umwelt und ihre ganze Dynamik wesentlich. In dieser Hinsicht ist ein naturwissenschaftlicher Zugang für die SchülerInnen unentbehrlich. Aber zusätzlich werden sie eingeladen, über die Grundlagen und Bedingungen von Wissen nachzudenken, und auch über ethische, soziale, logische, metaphysische, erkenntnistheoretische und ästhetische Dimensionen zu reflektieren.

Philosophie hilft, Fragen, auf die es keine endgültigen Antworten gibt, zu klären. Die Themen, mit denen sich Umweltfragen und ihre Bedingungen und Konsequenzen beschäftigen, sind im Grunde traditionelle Konzepte der Philosophie: Natur und Kultur, Leben und Tod, Beständigkeit und Veränderung, Schein und Wirklichkeit, Wahrheit und Schönheit, Wissen und Sprache, freier Wille und Determinismus, Freiheit und Verantwortlichkeit, usw. Diese Konzepte sollten im Lichte der Veränderungen und der Notwendigkeiten die sich heutzutage immer schneller verändern, ständig geprüft und überarbeitet werden. Aus der Auseinandersetzung mit diesen Konzepten entspringen unterschiedlichste Auffassungen, umstrittene und allgemeine Fragen, die keine wissenschaftliche Disziplin so einfach beantworten können. Dennoch sind diese elementaren Fragen wesentlich für unser Leben, weil wir sie uns immer wieder stellen; das heißt, die Bedeutung die wir unserem Leben beimessen, hängt auch von der Bedeutung ab, die wir verschiedenen Auffassungen und Konzepten geben. Zur selben Zeit lädt uns die Philosophie ein, Ideen zu hinterfragen, die wir geneigt sind für wahr zu halten. Dadurch wird die Notwendigkeit aufgezeigt, unsere Aufmerksamkeit auf Gesichtspunkte und Aspekte zu lenken, die wir als hinreichend und richtig angenommen oder an die wir ganz einfach nicht gedacht haben.

Umweltbildung verlangt ethische Reflexion. Sie muss das Bedürfnis nach Werten und die Notwendigkeit für Begrenzung aufzeigen in einer Welt, in der fast alles möglich ist. Es ist auch der Bereich, in dem sich die Verwundbarkeit unserer Auffassungen über die Welt zeigt. In dieser Hinsicht ist ethische Reflexion philosophische Reflexion. Es ist das Verlangen nach einem rationalen Modell, auf das man schauen und auf das man sich beziehen kann, während wir uns sonst nur mit bruchstückhaften Aspekten oder Problemen unserer Umwelt auseinandersetzen.

Das Verhältnis, das Menschen zur Natur und Umwelt haben, wird an den Ideen, an ihren Auffassungen über die Welt (sei es eine reale oder eine konstruierte) gemessen. In diesem Sinne konstituieren die Ideen die menschliche Umwelt. Die spezifische Art und Weise, wie wir über die Umwelt denken und unsere Beziehung zu ihr, zwingen uns auch dazu, dementsprechend zu handeln. In dieser Hinsicht bestimmt auch die Auseinandersetzung mit Ideen den Umgang mit der Umwelt.

Daher verbinden wir auch den philosophischen Dialog mit Umweltbildung. Den Dialog zu fördern bedeutet, Bedingungen zu schaffen, unter denen Kinder an Diskussionen, teilnehmen können, die gemeinsame logische Untersuchungen und metakognitive Betrachtungen erlauben. Einige Beispiele dazu: Was ist unser Verhältnis zur Natur?; Wie wissen wir, ob eine Aussage wahr ist? Was macht eine Begründung besser, als eine andere? Ist es möglich, dass ein bestimmtes Verhalten gesetzlich zulässig, aber trotzdem falsch ist?; Aufgrund von welchen Kriterien ist A besser als B?; usw.

Es mag vielleicht zu früh scheinen, diese elementaren Fragen in der Grundschule zu stellen. Aber in diesem Alter haben die Kinder bereits ihr eigenes umfassendes Netzwerk von Hypothesen und Theorien aufgebaut, durch das sie sich selbst die Welt erklären. Sie verwenden Worte, wie Wahrheit, gut, fair, schön und Respekt, aber sie reflektieren in der Schule kaum über die Bedeutung und den Gebrauch der Begriffe.

Vor allem in diesem Entwicklungsstadium sollten die Schülerinnen und Schüler selbst erfahren, wie man durch den gemeinsamem Dialog in einer Atmosphäre von intellektueller Zusammenarbeit und gegenseitigem Respekt forschen und Dingen auf den Grund gehen kann. Wir glauben, dass diese Praxis eine notwendige Bedingung für die Bildung zukünftiger Bürger ist, die zur Zusammenarbeit fähig sein sollten, die auch die Fähigkeit zum gemeinsamen Forschen und zum Dialog mitbringen. und die im Stande sein sollten, im Einklang mit der Natur die Beziehungen aufzubauen, die sie sich wünschen.

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